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Das Heilmalen mit Kindern

 

Waldorfpädagogik und Therapieformen auf anthroposophischer Grundlage haben ein verwandtes Anliegen: die wesenhafte Erkenntnis des Menschen. Davon leiten sich auch ganzheitliche Fördermethoden im Hinblick auf eine gesunde persönliche Entwicklung von Kindern ab.

Entwicklung bedeutet das Ringen um ein Gleichgewicht von ‚Kopf, Herz und Hand’ in Verbindung mit dem Bemühen um die Aneignung neuer Fähigkeiten. Es geht um ein allmähliches Reifen und Ergreifen der inneren Licht- Kraft. Diese wird in jedem echt vollzogenen Entwicklungsschritt unmittelbar erlebbar.

Einen Kraftausgleich nur mit den eigenen Möglichkeiten zu erzeugen, fällt nicht immer leicht. Manchmal stehen Widerstände im Weg oder eszeigen sich erste Anzeichen von Ängsten. Hierfür können seelische Verstimmungen, gesundheitliche Schwächen oder auch temperamentsbedingte Verhaltenstendenzen verantwortlich sein.

Künstlerischs Tun bietet gute Möglichkeiten, Stärken des Kindes zu bekräftigen und Defizite zu kompensieren. Gerade im ‚träumenden’, halbbewussten Erleben werden langfristig tragende Selbstregulationen angeregt.

Das Heilmalen mit Kindern ist eine Form der therapeutischen Zuwendung, die einen neuen Strom des Fühlens anregt, so dass Hürden sich nach und nach ’wie von allein’ (mit Pinsel und Farben) abbauen.

 

Ein besonderer Weg zu neuer innerer Bewegung
(Schilderungen aus der Praxis)

Das Malen hat zunächst eine freimachende, entlastende Funktion. Nach vielleicht anfänglicher Scheu steigern sich in der Regel Bereitschaft und Freude am unmittelbaren Empfindungsausdruck der Farben und Formen. Werkmittel und künstlerische Arbeitsweisen stimme ich zu Beginn intuitiv-, später planmäßig auf die unbewussten Bestrebungen und Bedürfnisse des Kindes ab.
 
Seine Äußerungen werden verstehend und bestätigend wahrgenommen, im Zusammenhang mit dem altersbedingten Entwicklungsstand eingeschätzt und mit bildhafter Resonanz sinnvoll beantwortet.  Seelische Entwicklungsschritte selbst sind ja unsichtbar; - sie lichten sich aber im Bild ab; das Bild spiegelt sie wider und gibt zudem hilfreiche, klare Auskünfte über Verarbeitungsvorgänge, die schöpferisch vertieft und erweitert werden.

Aber auch im Sozialen entstehen spürbar veränderte atmosphärische Qualitäten, - ‚Klangübungen’ vergleichbar, die aus erwärmter Mitte neue Harmonien erproben.

Das Bild ist wie eine farbige ‚Hilfsbrücke’ zum Inneren, - geeignet, das eigene Fühlen behutsam zu erschließen und zu dehnen. Sie erhebt sich auf dem positiven Fundament künstlerischer Schaffensfreude. Inhaltlich und methodisch knüpfe ich an den Fertigkeiten des Kindes an. Von dort aus wird gebaut…

Heilsames wird spürbar, wenn man nach einiger Zeit sieht, wie  Festes aufweicht oder aufbricht (im Bild oftmals gezeigt als Risse in Wänden oder eingestürzte Mauern), das zu Starre in Bewegung kommt (z.B. in Form von ‚Naturkatastrophen"), oder wenn im ehemals bedrohlich ‚Überflüssigen’ ‚Inselbildungen’ beginnen (das Kind spürt wieder eigene Haltekräfte oder besinnt sich auf sich selbst).

Eltern und Begleiterin schauen die Lösungswege, die das Kind erarbeitet hat am Ende einer Stundenserie gemeinsam an und nehmen seine Entwicklungsschritte wahr.

Anwendung, Umfang und Kosten

Heilmalen wird bei allen Arten von gesundheitlichen und/oder seelischen Beeinträchtigungen z.B. auch bei Entwicklungsverzögerungen angewendet.

Indikationen  z.B. Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, Stoffwechselproblematik, Hyperaktivität, Essstörungen, Angstsymptomatik, Hautproblematik, soziale Auffälligkeit.

Erkrankungen deuten zumeist auf eine akute Schwächung der Lebensebenen hin. Auch dann, wenn nichts Aktuelles vorliegt, stabilisiert und pflegt das Heilmalen die Gesundungskräfte und die Selbstregulatio. Es erhellt den Lebenstonus.

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